Rezepte mit DIY Lindenblütentee – natürliche Hilfe nicht nur bei Erkältungen

Die heilende Wirkung der Linde war bereits im alten Griechenland bekannt. In unseren Regionen wurde Lindenblütentee ab ca. dem Mittelalter gegen Erkältungen eingesetzt. Dabei kann er aber noch viel mehr.

Rezepte mit DIY Lindenblütentee - natürliche Hilfe nicht nur bei Erkältungen
Rezepte mit DIY Lindenblütentee – natürliche Hilfe nicht nur bei Erkältungen

Lindenblüten selber sammeln

Bei Linden wird zwischen Sommer- und Winterlinden unterschieden. Beide Baumarten blühen zu unterschiedlichen Zeiten. Je nach Standort blühen die Sommerlinden in der Zeit von Juni bis August und die Winterlinden ein wenig später.

Sie können also davon profitieren, wenn beiden Lindenarten in Ihrer Nähe stehen. Die Sommerlinde ist nicht nur vom Wuchs her etwas größer als die Winterlinde, sondern auch von den Blättern und Blüten. Es können die Blüten beider Linden für die Zubereitung von Tee verwendet werden. Linden blühen das erste Mal, wenn sie etwa ein Alter von 15 bis 20 Jahren erreicht haben. Dafür kann die Linde auch rund 1000 Jahre alt werden.

Die Lindenblüten werden nach dem Sammeln getrocknet, um sie das ganze Jahr verwenden zu können. Am besten trocknen Sie die Blüten mithilfe eines Dörrautomaten, bei dem man die Temperatur genau einstellen kann. Lindenblüten sollten bei maximal 45 Grad Celsius getrocknet und dabei mehrmals gewendet werden. Sobald die Blüten bei Berührung „rascheln“, sind sie fertig.

Sie können die trockenen Blüten mit einem Messer grob zerhacken. Geben Sie die getrockneten Lindenblüten in dicht verschließbare Twist-off-Gläser, die nach Möglichkeit dunkel aufbewahrt werden sollten. So bleiben die wertvollen Inhaltsstoffe möglichst lange erhalten. Da sich die Inhaltsstoffe trotzdem mit der Zeit verflüchtigen, sollte man die Blüten jedes Jahr wieder frisch sammeln und trocknen.

Warum sind Lindenblüten heilsam?

Die Wirkung von Lindenblüten ist medizinisch mithilfe von Studien noch nicht belegt. Bisher durchgeführte Studien beziehen sich bei der Wirksamkeit in den verschiedensten Einsatzbereichen auf die jahrhundertelange Erfahrung der Hausmedizin.

Lindenblüten enthalten

  • Gerbstoffe
  • Schleimstoffe
  • Saponine
  • Hydroxyzimsäurederivate
  • ätherische Öle

Der Tee aus Lindenblüten wirkt

  • fiebersenkend
  • schweißtreibend
  • entkrampfend
  • lindert den Hustenreiz
  • schmerzlindernd, allgemein, auch bei Kopfschmerzen und Migräne
  • beruhigen auf die Psyche und den Magen- / Darmbereich
  • entwässernd
  • entzündungshemmend, nicht nur bei Erkältungen im Bereich der oberen Atemwege, sondern auch bei Nierenentzündungen

Die vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten von Lindenblütentee

Traditionell wird der Lindenblütentee gegen Erkältungen und Husten verwendet. Die Teezubereitung lindert sogar lästigen Reizhusten. Kombiniert mit Holunderblütensirup kann die Wirkung verstärkt werden. Angenehm ist, dass er zugleich fiebersenkend wirkt. Die Lindenblüten können aber auch gegen Arthrose, Rheuma, Rückenschmerzen, Kopfschmerzen und Migräne, Blasen- und Nierenbeschwerden, leichten Krämpfen und Magenbeschwerden helfen. Er beruhigt den Organismus und die Psyche.

Der Geschmack und die Zubereitung von Lindenblütentee

Lindenblütentee schmeckt süßlich und schwach aromatisch. Der Geschmack wird meistens als sehr angenehm empfunden. Er ist nicht aufdringlich. Lindenblüten können daher bei Bedarf auch mit anderen Kräutern in eine Teemischung gegeben werden. Auf einen Liter kochendes Wasser geben Sie etwa eine Hand voll getrockneter Lindenblüten. Bei der Teezubereitung kommen die getrockneten Lindenblüten in die Teekanne und werden mit kochendem Wasser übergossen. Lassen Sie den Tee ca. 5 Minuten ziehen und seihen ihn dann ab.

Die Verwendung von Lindenblüten ist nicht nur als Tee möglich

Lindenblüten können Sie nicht nur zur Teezubereitung verwenden, sondern auch für die Herstellung von Lindenblütenhonig, Lindenblüten Sirup und alkoholischer Auszüge (Tinkturen). Der Sud aus Lindenblüten eignet sich auch als Badezusatz oder zum Tränken von Umschlägen.

Rezepte mit Lindenblüten
Lindenblütensirup selber zubereiten

Die Zutaten

  • 1,1 kg brauner (ungebleichter) Rohrzucker
  • 200 g Bio-Honig
  • 2 Hände voll frischer oder getrockneter Lindenblüten
  • 2 Liter Wasser
  • 40 g Zitronensäure
  • 1/2 Bio-Zitrone in Scheiben geschnitten

Die Zubereitung

Das Wasser mit dem Rohrzucker aufkochen und anschließend die Lindenblüten hinzufügen. Sobald der Sirup auf ca. 40 Grad abgekühlt ist, kann der Honig zugefügt werden (damit er sich noch gut auflöst). Dann die Zitronensäure und die in Scheiben geschnittene Zitrone hinzugeben. Das Gefäß gut verschließen und den Lindenblütensirup für etwa 5 Tage an einen dunklen, kühlen Ort stellen, damit die Mischung gut durchziehen kann. Nach Ablauf dieser Zeit wird der Lindenblütensirup abgeseiht und in dunkle Glasflaschen gefüllt, die erneut dunkel und kühl gelagert werden sollen. Der selbst gemachte Lindenblütensirup ist maximal ein halbes Jahr haltbar.

Erkältungstee mit Holunder

Die Wirkung von Lindenblüten kann durch die Beimischung getrockneter Holunderblüten noch verstärkt werden. Das Mischungsverhältnis sollte 1:1 betragen. Zum Süßen des Erkältungstees können Sie wahlweise Holunderblütensirup (Holunderblütensirup, gesund und schnell gemacht), Lindenblütensirup oder Lindenblütenhonig verwenden.

Lindenblüten-Tinktur selber machen

Die Zutaten

  • Lindenblüten (getrocknet)
  • Doppelkorn oder Wodka

Die Zubereitung

Die getrockneten Lindenblüten in ein kleines Gefäß geben und mit dem Alkohol übergießen, sodass alle Pflanzenteile mit Alkohol bedeckt sind. Das verschlossene Glas etwa 14 Tage ruhen lassen und täglich einmal kurz schwenken. Nach 14 Tagen abseihen und in dunkle Tropfflaschen füllen. Bei einer Erkältung können von Erwachsenen bis zu 20 Tropfen dreimal am Tag eingenommen werden. Die Tinktur sollte dunkel, am besten im Kühlschrank, aufbewahrt und werden.

Die alkoholische Tinktur ist wesentlich länger haltbar, als wenn Sie eine wässrige Tinktur ansetzen, die innerhalb weniger Tage verbraucht werden müsste.

Beruhigendes Wannenbad mit Lindenblüten

Für ein Wannenbad mit einem Lindenblütensud als Badezusatz benötigen Sie vier Hände voll Lindenblüten (getrocknet), die mit 2 Litern Wasser (kochend) aufgebrüht werden. Nach 5 Minuten Ziehzeit können Sie den Lindenblütensud abseihen und direkt in Ihr Badewasser geben. Die Badetemperatur sollte 38 Grad nicht übersteigen. Baden Sie nicht länger als 20 Minuten und gehen am besten nach dem Bad direkt ins Bett. Ein Lindenblütenbad dient der allgemeinen Entspannung, wirkt aber auch bei Erkältungen, Verspannungen, Schmerzen, Blasen- und Nierenbeschwerden lindernd.

Es sind keine Nebenwirkungen bekannt

Bisher sind noch keine Nebenwirkungen bei therapeutischen Anwendungen mit Lindenblütenblättern beobachtet worden. Heilpraktiker sehen daher auch keine Einschränkung bei der Verwendung – weder in der Schwangerschaft oder Stillzeit, noch bei Allergikern oder Kindern.

Sollten Sie zu Überempfindlichkeiten neigen oder unter Allergien leiden, sollten Sie dennoch vor der Verwendung eine kurze Rücksprache mit ihrem behandelnden Arzt halten, damit Sie vollkommen bedenkenlos die Heilkraft der Lindenblüten auskosten können.