Die 90 Tage Diät

Sie soll den Stoffwechsel aktivieren, den Körper mit wichtigen Nährstoffen versorgen und in rund drei Monaten zum persönlichen Wunschgewicht verhelfen: die 90-Tage-Diät. Das Konzept zählt zu den gesunden Kuren, die auf ausgewogenen Ernährung, anstatt Verbote und Hungern setzen; verlangt aber auch Disziplin und Ausdauer. Wer durchhält, wird jedoch belohnt, denn mit dieser Diät soll man je nach Ausgangsgewicht zwischen fünf und 25 Kilogramm abspecken können.
Wie das funktioniert? Wir erklären alle Details rund um das 90-Tage-Programm.

90-Tage-Diät: Der Grundgedanke

Die 90-Tage-Kur ist keine Diät im klassischen Sinne, denn es geht nicht darum, möglichst schnell und viel abzunehmen. Viel mehr ist sie als eine Ernährungsumstellung auf Zeit gedacht, die auf leichte, ausbalancierte Ernährung, regelmäßige Mahlzeiten und körperliche Aktivität setzt. Hungern muss man in den 90 Diättagen also auf keinen Fall, man hat genügend Energie, um den Alltag zu bewältigen.
Die täglichen Lebensmittel werden außerdem so kombiniert, dass der Körper die Nährstoffe rasch und einfach verwerten kann und ihm diese sofort zur Verfügung stehen. Dieses Prinzip verbessert nicht nur den Stoffwechsel, sondern behebt auch Verdauungsprobleme und stärkt das Immunsystem.

4 Ernährungstage: Die Grundlage der 90-Tage-Diät

Die Diät basiert auf vier verschiedenen Ernährungstagen, die in den 90 Tagen in einer festen Reihenfolge wiederholt werden und sich jeweils um einen Makro- oder Vitalstoff drehen. Und so sehen die Ernährungstage aus:

  • Tag 1: Protein-Tage – eiweißreiche Ernährung
  • Tag 2+3: Kohlenhydrat-Tage – kohlenhydratreiche Ernährung mit einfachen sowie komplexen Kohlenhydraten
  • Tag 4: Vitamin-Tage – vitaminreiche Ernährung
  • Tag 29: Wasser-Tage – Fastentage, an denen ausschließlich Wasser getrunken wird

In den ersten vier Tagen wechselt man also zwischen Proteinen, Kohlenhydraten und Vitaminen ab, danach wiederholt sich das Prinzip immer wieder, bis zum 29. Tag. Dieser gilt als Reinigungstag, an dem man nur Wasser trinken darf. Am 30. Tag beginnt man schließlich wieder mit einem Protein-Tag, darauf folgen die beiden Kohlenhydrat-Tage, der Vitamin-Tag usw. bis nach 29 Tagen wieder ein Wassertag an der Reihe ist. Der Rhythmus der Ernährungstage muss unbedingt eingehalten werden – das ist die wichtigste Regel der 90-Tage-Diät.

Diese Lebensmittel sind erlaubt

Je nach Ernährungstag werden gewisse Lebensmittel empfohlen. Welche das jeweils sind, verraten wir hier im Überblick:

  • Immer gleich: Frühstück + Zwischenmahlzeiten

Auf das Frühstück sollte man während der Diät auf keinen Fall verzichten, genau wie auf Zwischenmahlzeiten, die am besten am Vormittag verspeist werden. Sie bleiben immer gleich, ganz egal, ob es sich um einen Protein- oder Kohlenhydrat-Tag handelt. Erlaubt ist demnach vor allem Obst, in kleinen Mengen außerdem Nüsse, Kerne und Trockenobst.

  • Protein-Tage

An Protein-Tagen sollte man mittags sowie abends jeweils eines dieser Proteine essen: Tofu, Eier, mageres Fleisch, Fisch oder Milchprodukte. Diese dürfen nicht miteinander kombiniert werden, da die Aufnahme verschiedener Eiweiße die Verdauung belastet. Als Beilage sind außerdem frische Salate sowie Gemüse erlaubt (am besten roh, gekocht oder gedünstet); mittags ist auch eine Scheibe Vollkornbrot drin. Abends muss auf Brot verzichtet werden, die Portion sollte außerdem kleiner ausfallen.

  • Kohlenhydrat-Tage

Kohlenhydrat-Tage erfolgen immer im Doppelpack, doch unterscheiden sich die Lebensmittel an diesen beiden Ernährungstagen. Am ersten Carb-Tag stehen nämlich einfache Kohlenhydrate im Fokus, die viel Stärke enthalten. Dazu zählen Kartoffeln, Reis, Linsen, Hülsenfrüchte, Hirse, Hafer, Quinoa oder Bulgur. Dazu kann Salat und Gemüse serviert werden. Wichtig außerdem: Mittags sowie abends sollte dieselbe Mahlzeit auf den Teller kommen, abends muss die Portion kleiner sein.

Der darauf folgende Kohlenhydrat-Tag ist wahrscheinlich für viele der schönste Ernährungstag, denn hier sind Pasta, Pizza, Gebäck und Pfannkuchen erlaubt, auch Couscous und Polenta werden empfohlen. Und es geht noch besser, denn nachmittags wird es süß, mit Eis, einem Stück Torte oder eine Portion Keksen. Auf das Abendessen wird dafür verzichtet.

  • Vitamin-Tage

An Vitamin-Tagen sind ausschließlich Früchte, Gemüse, Nüsse, Kerne, Samen und Trockenobst erlaubt. Diese können roh verspeist werden, am besten dünstet oder kocht man diese aber. Obst kann außerdem als Kompott zubereitet werden.

  • Trinken und Wassertage

Trinken ist während der Diät wichtig, bis zu zwei Liter reines Wasser sollten es täglich sein. Außerdem sind schwarzer Kaffee, ungesüßter Tee sowie Gemüsebrühe erlaubt. Letzteres wird am besten nach dem Essen getrunken, um sich noch satter zu fühlen. Alkohol, Fruchtsäfte, Limonaden und Getränke mit Süßstoffen sind hingegen tabu. Einmal im Monat steht außerdem ein Wassertag an – an diesem Tag sollte nur Wasser getrunken werden, ein bisschen Tee oder Kaffee sind jedoch kein Problem.

Sport während der Diät

Bewegung ist ein essenzieller Teil der 90-Tage-Kur und wird regelmäßig in den Alltag integriert. Welche Art von Workout man dabei wählt, bleibt jedem selbst überlassen. Ob Joggen an der freien Luft, Zumba, Gewichte stemmen oder Spinning im Gym – am besten wechselt man zwischen Ausdauer- und Krafttraining ab, für einen schön definierten und fitten Körper.

Pro und Contra der 90-Tage-Diät

Die 90-Tage-Kur kann funktionieren. Vorteil ist, dass keine Gefahr eines Nährstoffmangels besteht, denn der Speiseplan ist abwechslungsreich und ausgewogen, Sport unterstützt außerdem einen gesunden sowie schlanken Körper.
Allerdings ist die Diät mehr für Menschen gemacht, die sich ungesund ernähren, als für Menschen, die bereits sehr bewusst mit ihrer täglichen Nahrung umgehen. Denn in erster Linie ist es die Ernährungsumstellung, die auf frische Kost anstatt schnelles Fertigfood setzt, die zum gewünschten Erfolg führt und das Abnehmen ermöglicht. Pro und Contra zugleich ist zudem die Zeitspanne von rund drei Monaten – wer die Diät durchführt, braucht  Durchhaltevermögen und Disziplin, um sich gegen seine Gewohnheiten durchzusetzen. Dafür nimmt man langsam und gesund ab, das Risiko auf den Jojo-Effekt sinkt. Auch der abwechslungsreiche Speiseplan hilft, die 90-Tage durchzuhalten, immerhin wird man regelmäßig mit Naschereien, Pasta oder Pizza verwöhnt.