Anzeichen dafür, dass dein Hormonhaushalt gestört ist

Der Hormonhaushalt – was ist das eigentlich?

Der Hormonhaushalt ist ein Kreislauf innerhalb des menschlichen Körpers, der dafür sorgt, dass wir angemessen auf Hunger, Stress oder Umwelteinflüsse reagieren und gleichzeitig eine intakte Verdauung, eine funktionierende Temperaturregelung, konstantes Knochenwachstum und vieles mehr besitzen.

Hormone muss man sich dabei wie kleine Signale vorstellen, die vom Körper zum Beispiel in der Nebennierenrinde, der Schilddrüse, der Bauchspeicheldrüse, dem Hypothalamus oder der Hypophyse gebildet und dann in den Blutkreislauf abgegeben werden. An ihrem Ziel angekommen, docken sie an Rezeptoren an und übermitteln dem Körper so ein Signal. In der Wissenschaft geht man heute von mehr als 40 lebenswichtigen Hormonen aus, die aber längst noch nicht alle erforscht sind.

Symptome für einen gestörten Hormonhaushalt

1. Verdauung

Die Hormone Gastrin, Secretin und Cholecystokinin helfen normalerweise, den Verdauungsprozess zu stimulieren, damit unsere Nahrung in Einzelteile zerlegt und später in den Blutkreislauf absorbiert werden kann. Blähungen und eine langsame Verdauung sind deshalb häufig auf ein Ungleichgewicht dieser Hormone zurückzuführen.

Hast du ständig das Verlangen nach Zucker, vor allem nachmittags? Dann könntest du ebenfalls unter hormonellem Ungleichgewicht aufgrund deiner Schilddrüse leiden. Denn sie versorgt den Körper normalerweise mit den Schilddrüsenhormonen Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4), um den Insulingehalt im Blut konstant zu halten. Ist das nicht mehr der Fall, beginnt dein Körper, sich nach Zucker zu sehnen.

3. Haarausfall

Leidest du plötzlich unter Geheimratsecken oder wird dein Haar einfach immer dünner? Dann könnte das ein Indiz für einen unausgeglichenen Hormonhaushalt sein. Früher glaubte man zwar noch, dass ein niedriger Testosterongehalt im Blut die Ursache für Haarausfall sei, aber mittlerweile weiß man, dass es am Hormon Dihydrotestosteron (DHT) liegen kann. DHT ist ein männliches Hormon, das mithilfe von Enzymen aus Testosteron produziert wird und für die Körperbehaarung, den Bartwuchs und vieles mehr verantwortlich ist. Eine zu hohe DHT-Konzentration kann nun zur Überempfindlichkeit der Haarwurzeln führen und sie ausfallen lassen (androgenetische Alopezie).

4. Schlafstörungen

Das Hormon Östrogen regelt unseren Schlaf. Kommt es zu einem Ungleichgewicht, kann das schlechten Schlaf bis hin zu Schlaflosigkeit verursachen. Aber das ist noch nicht alles. Durch die Schlafstörungen steigt der Stressfaktor im Körper, was wiederum zu einer Überproduktion des Stresshormons Cortisol führt, das viele weitere hormonelle Ungleichgewichte mit sich bringt.

Einen schlechten Schlaf kann aber auch die Überproduktion von Schweiß verursachen. Wer abends frierend ins Bett geht und morgens schweißgebadet wieder aufwacht, dessen Körper kann sich nachts nur schwer erholen. Doch wie passiert das? Diese Reaktion ist ein Zeichen einer Serotonin-Unterproduktion. Denn ein Serotoninmangel kann Ruhelosigkeit, rasche unwillkürliche Muskelzuckungen, Schwitzen aber auch Schüttelfrost hervorrufen.

Der Hormonhaushalt spielt für ein gesundes Körpergewicht eine extrem wichtige Rolle. Denn das Hormon Insulin, das in der Bauchspeicheldrüse gebildet wird, hat die Aufgabe, den Blutzuckerspiegel nach der Nahrungsaufnahme wieder zu senken. Das passiert, indem zuerst einfache Kohlenhydrate zu Glucose abgebaut und über den Darm ins Blut abgegeben werden. So steigt der Blutzuckerspiegel kurzfristig an, bis das Insulin eingreift.
Ist der Blutzuckerspiegel dauerhaft erhöht, zeigt sich auch ein dauerhaft stark erhöhter Insulinwert, der mit der Zeit zur Insulinresistenz führen kann. Glucose kann also nicht mehr ausreichend abgebaut werden und setzt sich im Körper fest. Kleine Änderungen in der Ernährung, wie die Beseitigung von verarbeiteten Lebensmitteln, Zucker und Weizen können das auf Dauer aber verhindern.