Saubere Nähte durch Nähen mit der Hand – 6 Sticharten vorgestellt

Saubere Nähte durch Nähen mit der Hand –  6 Sticharten vorgestellt

Der Knopf ist ab und das Shirt muss geflickt werden – einfacher und schneller geht das per Hand. Verschiedene Stiche haben wir Ihnen hier zusammengestellt.

Kleine Ausbesserungsarbeiten ohne Nähmaschine

Die Naht an der Hose, der abgesprungene Knopf an der Arbeitshose oder das mittlerweile stark abgenutzte Kuscheltier vom kleinen Kind – immer wieder fallen im Haushalt kleine Ausbesserungsarbeiten an, die mit der Hand wesentlich besser und schneller ausgeführt werden können als mit einer Nähmaschine. Wer hat schon Lust wegen einer kleinen Naht die Nähmaschine aufzubauen?

Präzisere Arbeit mit der Hand

Handstiche ersparen nicht nur den aufwendigen Aufbau der Maschine, sondern ermöglichen in vielen Fällen ein genaueres Resultat und eine unauffälligere Naht. Wer nicht auf maschinellen Einsatz verzichten möchte, dem bieten kleine Handnähmaschinen die Möglichkeit präziser Handarbeit. Wie mit einer Nähmaschine lassen sich auch mit der Hand unterschiedliche Stich-Techniken durchführen, die wir Ihnen im Folgenden näher erklären.

Sichtbare Nähte vorgestellt

Wer gern und häufig näht, ist mit vielen Stichen vertraut. Bei den Maschinen drückt man den gewünschten Knopf oder stellt das Rädchen auf die richtige Position und das andere macht die Nähmaschine von ganz allein. Traumhaft einfach! Es lassen sich aber längst nicht alle Stiche nur mit der Maschine nähen. Auch mit der Hand haben Sie eine große Auswahl an verschiedenen Stichmöglichkeiten. Beim Nähen mit der Hand sollten Sie auf feine lange Nadeln zurückgreifen. Diese sind gerade bei kleinen Nähprojekten deutlich handlicher.

TippMit größeren Heftstichen in zwei parallelen Nähten lassen sich Stoffe leicht kräuseln, bevor sie mit der Maschine weiterverarbeitet werden.

Heftstich

Beim Nähen von Kleidung oder Textilien ist der Heftstich kaum wegzudenken. Dieser wird zum Vorheften oder Einreihen verwendet. Um eine maximale Genauigkeit zu erzielen, dient der Heftstich mit einem speziellen Heftfaden dem provisorischen Zusammenheften von Schnittteilen. Er hält also die verschiedenen Stoffteile so lange zusammen, bis man sie endgültig zusammengenäht hat. Nach Ausführen der eigentlichen Naht mit der Maschine wird die handgeheftete Naht wieder gelöst. Der Heftfaden ist so gefertigt, dass er leichter reißt.

Steppstich

Um zwei Stoffteile fest miteinander zu verbinden, eignet sich am besten der Steppstich. Dieser ist sehr belastbar und außerdem zeichnet er sich durch ein gleichmäßiges Nahtbild auf der Oberseite ab. Man arbeitet sich hier von rechts nach links vor und näht eine durchgehende und mit regelmäßigem Abständen versehene Linie. Stechen Sie die Nadel mit Faden ein, sichern Sie diesen mit einem doppelten Stich und treten Sie in gerade Linie zum Einstich nach ungefähr 5 Millimeter mit der Nadel wieder heraus. Anschließend führen Sie den Faden nach dem Ausstich wieder an den vorhergehenden Stich heran. Dauert etwas länger, aber dafür ist die Naht haltbarer.

Rückstich
Eine ebenso feste, aber dezentere Naht erzielt der Rückstich. Dieser entsteht dadurch, dass die Nadel immer wieder hinter dem Austritt des Fadens eingestochen und anschließend vor der Austrittstelle herausgezogen wird.

Knopflochstich

Mit dem Knopflochstich, auch Schlingenstich genannt, werden Knopflöcher versäubert. Beim Knopflochstich wird die Nadel im gewünschten Abstand von oben nach unten durch den Stoff geführt. Anschließend wird durch die Schlaufe, die sich dabei bildet, der Faden geführt. Jetzt schön festziehen und fertig. Das machen Sie so oft, bis Sie wieder zum Anfang des Loches gelangt sind. Sie können mit diesem Stich aber nicht nur versäubern, sondern Kanten von Decken oder Tüchern optisch ansprechend einfassen.

Unsichtbare Nähte durch Handarbeit

Bei Kissen- oder Wendeöffnungen, bei Säumen oder anderen Nahtarbeiten ist es oft notwendig, die Naht zu verstecken, sodass man sie nicht sieht. Auch das ist mit der Hand und dem richtigen Stich problemlos möglich.

Blindstich

Um Säume, beispielsweise an Hosen oder Röcken unauffällig zu befestigen, eignet sich der sogenannte Blindstich, auch unter Leiterstich bekannt. Die Stiche sind kaum sichtbar, da immer nur einzelne Gewebefäden von der Nadel erfasst werden.

Hohlsaumstich

Um eine auf der rechten Seite des Stoffes unauffällige Naht zu erzielen, kommt der Hohlsaumstich zu Anwendung. Dafür muss die Nadel ein kurzes Stück hinter der letzten Austrittstelle eingestochen werden, wodurch sich eine durchgehende Linie ergibt.

Hexenstich

Wendeöffnungen in dickeren Stoffen wie Leder, Wolle oder mit Vlieseline verstärkten Materialien können unauffällig geschlossen werden, wenn ein Hexenstich gearbeitet wird. Außerdem wird der Hexenstich vor allem beim Verzieren von Bordüren genutzt. Der Hohlsaumstich und der Straffierstich ergeben auf der rechten Stoffseite unsichtbare Nähte, sind jedoch mit mehreren Arbeitsschritten verbunden und daher etwas aufwendig in der Ausführung.

Handnähmaschinen – Die effizienten kleinen Helfer

Wenn größere Ausbesserungsarbeiten an Kleidungsstücken wie etwa aufgeplatzte Nähte anfallen oder der Saum einer Gardine umzunähen ist, kann eine praktische Handnähmaschine schnelle Arbeit leisten und erspart den Aufbau und die Einrichtung einer großen Nähmaschine. Mit diesen kleinen Geräten werden einheitliche Steppnähte schnell und sauber durchgeführt, sowie Tischdecken, Vorhänge und andere Textilien mit Dekoleisten verziert. Handnähmaschinen sind auch für Anfänger geeignet und lassen sich ganz einfach mit einer Hand und auf Knopfdruck bedienen.

Diese in ihrer Größe kompakten und überaus effizienten technischen Helfer benötigen nur wenig Platz in einer Schublade oder Handtasche und eignen sich auch für unterwegs auf Reisen, da sie schnurlos mit Batterien oder Akku betrieben werden. Qualitativ hochwertige Handnähmaschinen können für die Verarbeitung von nahezu allen Geweben wie Seiden- und Jerseystoffen, Baumwolle, dünnem Leder und Wolle verwendet werden und die händische Arbeit erleichtern.