Küche seniorengerecht einrichten – 5 Tipps für barrierefreies Kochen

Küche seniorengerecht einrichten – 5 Tipps für barrierefreies Kochen

Da zieht’s im Rücken, da schmerzt der Arm: Kochen wird im Alter oft zur Qual. Nicht aber, wenn Sie Ihre Küche seniorengerecht einrichten. Wir zeigen, wie es geht.

Schneiden, kochen, spülen – für Sie ist das alles ein Klacks, oder? Nicht aber für Senioren. Oft fällt allein schon das Schnippeln schwer und dann müssen auch noch die schweren Töpfe irgendwie aus dem Unterschrank herausgeholt werden. Für Sie mag das alles total einfach klingen, aber stellen Sie sich mal vor, Sie haben Rückenschmerzen, keine Kraft in den Armen und dazu vielleicht auch noch Probleme beim Gehen. Dann sieht das alles doch schon ganz anders aus, oder?

Es gibt viel zu wenige Menschen, die sich früh genug Gedanken über eine seniorengerechte Einrichtung machen. Im Schlafzimmer und Wohnzimmer ist das ja alles nicht so schlimm, aber immerhin gaben rund 34 Prozent der befragten Senioren einer statista-Umfrage (ganze Auswertung der Umfrage hier) an, dass sie gerne Hilfe in der Küche hätten. Dass das nicht immer möglich ist, ist wohl klar. Aber wer seine Küche rechtzeitig seniorengerecht einrichtet, der braucht diese Hilfe auch gar nicht. Hier deshalb unsere Tipps für eine seniorengerechte Kücheneinrichtung.

Tipps für eine seniorengerechte Kücheneinrichtung

➤ Tipp 1 – Küche richtig planen:

Eine vorausschauende Küchenplanung ist für eine Seniorenküche das A und O. Überlegen Sie nur mal, wie Sie beim Kochen vorgehen. Im Prinzip sehen die Schritte doch immer gleich aus:

  1. Lebensmittel aus dem Vorratsschrank/Kühlschrank/Regal holen
  2. Lebensmittel zum Kochen vorbereiten
  3. Lebensmittel zubereiten
  4. Abfälle entsorgen und abwaschen

Genau an dieses Schema sollten Sie die Möbel bzw. Arbeitsbereiche in Ihrer Küche anpassen. So ersparen Sie sich unnötige Wege. Deshalb sollte die Anordnung der Küchenmöbel bestenfalls so aussehen:

➥ Vorratskammer ist neben dem Kühlschrank
➥ neben dem Kühlschrank kommt die Arbeitsplatte
➥ an die Arbeitsplatte schließt der Herd an
➥ anschließend kommen Spülbecken, Spülmaschine und Abfallbehälter

Natürlich müssen Sie sich nicht an dieses Schema halten, aber besonders für große Küchen ist dieses dennoch sehr sinnvoll.

➤ Tipp 2 – Schubladen statt Schränke:

Die Hersteller von Küchenmöbeln haben sich in den letzten Jahren besonders über den Komfort in der Küche Gedanken gemacht. Deshalb sehen Sie jetzt auch sehr oft Küchen, in denen es statt Schränke häufig nur noch Schubladen gibt.


Schubladen sind für Senioren perfekt, denn Küchenutensilien wie Töpfe lassen sich so viel schneller und leichter finden, da das lästige Herumkramen im Schrank entfällt. Ein Segen für den Rücken ist das natürlich auch.

➤ Tipp 3 – Küchengeräte in Griffhöhe einbauen:

Wenn es um den Rücken geht, sind Senioren oftmals froh, wenn sie sich nicht bücken müssen. Deshalb ist es auch vorteilhaft, wenn Sie Einbaugeräte in Griff- bzw. Komforthöhe einplanen. Das gilt für die/den:

  • Spülmaschine (Tipp: Geschirrspüler-Test mit Video anschauen)
  • Kühlschrank/Gefrierschrank (Tipp: Ratgeber für Kühlschränke und Energiespartipps durchlesen)
  • Einbaubackofen (Tipp: Einbaubackofen mit Schwenktür oder Türanschlag unten ist am besten)

➤ Tipp 4 – Arbeitsfläche anpassen:

Möchten Sie auf leckere Gerichte verzichten, nur weil diese in der Zubereitung sehr zeitaufwändig sind und Sie nicht so lange stehen können? Beseitigen Sie diese Problematik indem Sie die Arbeitsfläche so anpassen, dass ein Arbeiten auch problemlos im Sitzen möglich ist. Unter die Arbeitsfläche können Sie dann Rollcontainer stellen, um keinen Stauraum zu verlieren.

Wenn Sie diese Möglichkeit nicht haben, dann ist es am besten, Sie stellen sich einen kleinen Tisch mit Stuhl in die Küche. Tische gibt es auch in schmaler Ausführung, wodurch sie somit sogar für eine kleine Küchen geeignet sind. In einigen Küchen lässt sich ein schmaler Tisch sogar direkt an die Küchenfront anbringen (siehe Bild rechts).

➤ Tipp 5 – Oberschränke in der richtigen Höhe aufhängen:

Oberschränke sollten Sie maximal 1,40 Meter hoch aufhängen, denn nur so wird gewährleistet, dass Sie noch selbstständig an alle Küchenutensilien im Schrank herankommen und nicht auf einen Hocker oder einen Stuhl klettern müssen. Und das ist im Alter oftmals ja nicht nur anstrengend, sondern auch gefährlich.

Kleiner Tipp nebenbei:
Haben Sie mal Schmerzen in der Schulter und können nicht so hoch greifen, dann sollten Sie eine Greifhilfe benutzen.