Ganz einfach: Das hilft bei depressiver Stimmung

Dass Bewegung dem Körper und dem Geist gut tut, ist kein Geheimnis. Was eine neue Studie nun belegt, wird Sportbegeisterte deswegen sehr freuen und Sportmuffel vielleicht dazu bewegen, sich doch einmal zu überwinden und die Joggingschuhe anzuziehen.

Sie befinden sich in einem Stimmungstief? Dann ist Ausdauertraining jetzt genau das Richtige für Sie. Denn langsames Joggen beugt Depressionen vor und kann auch Ihnen helfen, eine schlechte Zeit schnell zu überwinden.

Für wen eignet sich das Training?

Die gute Nachricht: Nicht nur gesunde Menschen, auch wer schon betroffen ist und etwa unter einer depressiven Verstimmung, dem Winterblues oder einer Depression leidet, kann mit moderatem Ausdauertraining gegensteuern.

Wie lange muss ich trainieren?

“Wir wissen aus wissenschaftlichen Studien, dass 30 bis 45 Minuten Ausdauertraining drei bis vier Mal pro Woche gut gegen depressive Symptome hilft”, erklärt Cora Weber, Chefärztin des Fachbereichs Psychosomatik an der Berliner Park-Klinik Sophie Charlotte. Die Pulsfrequenz sollte bei dem Training bei ungefähr 120 Schlägen pro Minute liegen.

Warum ist gerade Joggen geeignet?

Joggen ist deswegen so gut geeignet, weil der Betroffene sich zusätzlich im Tageslicht aufhält. “Es gibt eine Nervenbahn, die Licht vom Auge direkt ins Gehirn überträgt”, sagt die Ärztin und Psychotherapeutin. So werden Hormone ausgeschüttet, die helfen, die negativen Gedanken zu vertreiben. Wer aus gesundheitlichen Gründen nicht joggen kann, steigt am besten aufs Fahrrad um, rät Weber.

Weitere Vorteile von Ausdauersport

Ausdauersport kann aber nicht nur eine Maßnahme sein, um Depressionen vorzubeugen. Auch das Herz braucht Belastungen wie Joggen, Radfahren oder Schwimmen, um stark zu bleiben. Denn regelmäßige, körperliche Bewegung senkt nicht nur die Blutfett- und Blutzucker-Werte, sondern erweitert auch die Gefäße und kräftigt somit das Herz.

Ein positiver Effekt ist auch für die Lunge und die Muskulatur zu verzeichnen. Die Atmung wird zum Beispiel ökonomischer und kräftiger. Außerdem werden die Muskeln fester und der Muskelstoffwechsel verbessert. Ein weiterer, nicht unwichtiger Nebeneffekt: Der ungeliebte Körperfettanteil kann bei regelmäßigem Training reduziert werden.

Wie verbreitet sind Depressionen?

Ein Stimmungstief haben die meisten Menschen in ihrem Leben schon einmal erlebt. Gefahr droht, wenn das zu einem Dauerzustand wird aus dem sich der Betroffene nicht mehr selbst befreien kann. In diesem Fall spricht man von einer Depression.

Einer neuen Schätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge sind immer mehr Menschen depressiv. Zwischen 2005 und 2015 ist die Zahl der Betroffenen weltweit um gut 18 Prozent auf mehr als 320 Millionen gestiegen.

Damit Sie gar nicht erst eine depressive Verstimmung bekommen, sollten Sie der Studie zufolge also am besten sofort mit langsamem Joggen anfangen. Denn schließlich heißt es nicht umsonst: “Wer rastet, der rostet.”