Du hast so einen langen Zeh? – Dann pass gut auf deine griechischen Füße auf!

Jeder Fuß ist individuell und ein wahres Wunderwerk der Natur. So kann er auf einer relativ kleinen Fläche das gesamte Körpergewicht des Menschen tragen. Mehr als 70% hiervon werden von Ferse und Fußballen getragen, um die 15% vom Fußaußenrand und ca. 12% von den Zehen. Die wenigsten wissen, dass der Fuß aus einem Knochengerüst von 26 Knochen und 2 Sesambeinchen besteht, wobei die Sesambeinchen als Abstandhalter zwischen Sehne und Knochen dienen. Beide Füße zusammen bestehen somit aus 56 Knochen, der insgesamt 206 Knochen des menschlichen Körpers. 22 Gelenke sorgen dafür, dass der Fuß flexibel Unebenheiten des Bodens ausgleichen kann. Die Bänder der Füße halten Knochen, Sehnen und Muskeln zusammen.

Klassischer Weise werden die Füße in 3 verschiedene Fußtypen unterteilt. Diese sind der ägyptische, der griechische und der römische Fuß. Während der ägyptische Fuß mit etwa 60% am häufigsten vertreten ist und vor allem dadurch gekennzeichnet ist, dass der größte Zeh der längste ist und alle anderen Zehe bis zum kleinsten Zeh kürzer werden, ist der römische Fußtyp mit etwa 25% vertreten und durch nahezu gleich lange Zehen charakterisiert.

Griechische Fuß

Am seltensten vertreten ist mit etwa 15% der Griechische Fuß. Dieser ist dadurch gekennzeichnet, dass der 2 Zeh am längsten ist. Vor allem im alten Griechenland galt diese Fußform als Schönheitsideal. Der Legende nach besaßen die griechischen Göttinnen diese Fußform. Dieses war Inbegriff für Stärke, Intelligenz und erotische Anziehungskraft. Ein Grund warum in der Regel Staturen und Skulpturen der griechischen Antike mit einem langen 2. Zeh abgebildet wurden.

Ein langer Zweiter Zeh entsteht nicht etwa durch den Zehknochen selbst, sondern durch einen überdurchschnittlich langen Mittelfußknochen. Dieser schiebt alle folgenden Knochen ein Stück nach oben. Ein langer 2. Zeh ist auch bekannt als Morton’s Zeh, der nach seinem Entdecker und Orthopäden Dudley Joy Morton, benannt ist. Dieser beschrieb in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Umbildung des Zehs. Obgleich ein Morton’s Zeh in der Regel kein großes gesundheitliches Problem darstellt, könnten einige Menschen dennoch Probleme haben, besonders dann wenn dieser besonders lang ist und von innen gegen den Schuh drückt.

Veränderung des Gangbildes

Auch kann es bei betroffenen Personen zur Veränderung des Gangbildes und der Balance kommen, was zu Schmerzen im Fuß führen kann. Nicht selten klagen Betroffene über Schwielen unterhalb des Knochens, oder aber sogar über einen lähmenden Schmerz der in einigen Fällen kurz, in wenigen anderen aber auch stark anhält. Dieser Schmerz wird nicht selten als Morton Syndrom, bzw. Morton Neurom diagnostiziert. Ein Morton Neurom ist vereinfacht eine Reaktion der Plantarnerven auf mechanische Reizungen. Diese Nerven verlaufen durch den Köpfchen der Mittelfußknochen.

Wenn du unter schmerzenden Füßen leidest und das häufig und intensiv, empfehlen wir dir unbedingt einen Arzt aufzusuchen um das ursächliche Problem zu finden und zu behandeln. Unterstützen kannst du die Gesundheit deiner Füße vor allem durch regelmäßige und gute Pflege. Neben der täglichen Wäsche empfehlen wir dir die Füße einzucremen um die Haut vor Austrocknung zu schützen und vor Brüchigkeit zu bewahren. Gutes Abtrocknen, vor allem der Zehzwischenräume ist wichtig, um Pilzerkrankungen vorzubeugen.

Deine Fußnägel solltest du regelmäßig kürzen. Hornhaut sollte vorsichtig mit einem Bimsstein entfernt werden und nicht abgeschnitten werden, um Infektionen zu vermeiden. Darüber hinaus solltest du natürlich auf dein Schuhwerk achten. Dieses sollte die richtige Form haben und bequem sitzen. Einlagen in den Schuhen können dabei helfen den Druck zu vermindern und die Bewegungsfreiheit zu verbessern.

Auch könnte eine Operation als letztes Mittel helfen. Bei dieser wird eine kleine Sektion des Knochens entfernt, um die Länge des zweiten Zehs zu verkürzen und das darauf lastende Gewicht zu vermindern. Da jedoch Operationen immer mit Risiken verbunden sind, lass dich zunächst von einem Arzt untersuchen und bespreche mit ihm die Alternativen.