Braunes oder weißes Fett? Nicht alle Fettzellen sind gleich schlecht

Fett am Körper ist unerwünscht und abnehmen angesagt, sobald es irgendwo auftaucht. Doch hast du gewusst, dass es auch gute Fettzellen gibt, die für den Körper sogar nützlich sind? Lies hier, wo der Unterschied liegt.

Fettgewebe besteht größtenteils aus Fettzellen und dient der Speicherung von Fett und Wasser für schlechte Zeiten. Herrscht ein Nahrungsmangel, kann der Körper auf dieses Fett zugreifen. Allerdings gibt es Unterschiede zwischen weißem und braunem Fettgewebe:

  • WEISSES FETTGEWEB

Das sind die Fettzellen, die wir meistens meinen, wenn wir von Körperfett sprechen. Weiße Fettzellen gibt es praktisch überall im Körper. Weißes Fettgewebe gibt die gespeicherte Energie bei einem Nahrungsmangel ab. Das Problem: Zeiten der Nahrungsmittelknappheit gibt es heute praktischnicht mehr, weshalb die weißen Fettzellen zumeist unerwünscht sind.

  • BRAUNES FETTGEWEBE

Ist darauf spezialisiert, Energie zu verbrennen. Das dient der Wärmeerzeugung. Die braunen Fettzellen sind die reinsten Heizkraftwerke. Vor allem Säuglinge haben sehr viel braunes Fettgewebe. Sie regulieren damit die Körpertemperatur, weil sie noch nicht zittern und durch diese Muskelkontraktion Wärme erzeugen können.

Braunes Fettgewebe ist also quasi gutes Fett, das Energie verbrennt und damit sogar beim Abnehmen helfen würde.Wissenschaftler forschen seit langem, ob und wie der Körper dazu gebracht werden könnte, mehr braune Fettzellen zu bilden. Der Körper würde das Fett dann in Wärme umsetzen und damit einfach verbrennen. Übergewichtige könnten sich beispielsweise einige Zeit in kaltes Wasser legen und würden dadurch Fett verlieren.

HINTERGRUND

Was passiert mit dem Fett, das man verbrennt?

Abnehm-FaktenWas passiert eigentlich mit dem Fett, das man verbrennt?Wenn es um Bewegung und Abnehmen geht, spricht man oft von Fettverbrennung. Doch kaum jemand weiß, was mit dem verbrannten Fett im Körper passiert, schließlich gehen die Fettpölsterchen beim Joggen ja nicht in Flammen auf. Richtig ist, dass sich 80 Prozent von dem, was wir uns abtrainieren, in Luft auflöst – als Kohlenstoffdioxid über den Atem.

Tierversuche machen Hoffnung

Noch ist das Zukunftsmusik. Aber: Forscher in Singapur haben es bei Mäusen bereits geschafft, weißes Fett in braunes Fett umzuwandeln. Sie klebten den Tieren ein Wirkstoffpflaster auf, dass das Schilddrüsenhormon Trijodthyronin und den Wirkstoff Mirabegron enthielt – ein Mittel, das eigentlich gegen eine hyperaktiven Blase verabreicht wird. Die Tiere wurden fettreich gefüttert, trotzdem verloren sie in vier Wochen 30 Prozent Fettmasse. Weißes Fett wurde zu braunem und auch die Blutfettwerte verbesserten sich. Noch ist nicht klar, ob so ein Pflaster auch bei Menschen helfen würde. Doch Experten sind sich sicher, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis schlechte Fettzellen einfach in gute umgewandelt werden können.

Bis es so weit ist, hilft ein einfacher Trick: Kälte! Studien haben nämlich ergeben, dass auch Erwachsene noch kleine Depots an braunem Fett haben, um damit Kälte auszugleichen. Diese kannst du durch moderate (!) Kälte möglicherweise aktivieren. Du darfst dafür aber nicht zu stark frieren oder zittern, das würde den Effekt zu Nichte machen. Auch ist die Wirkung von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Die Heizung einfach mal ein bisschen runter zu drehen kann also helfen. Wunder wirkt es aber sicher nicht.