Reizdarm, gibt es eine Möglichkeit der sanften Hilfe?

Reizdarm, gibt es eine Möglichkeit der sanften Hilfe?
Reizdarm, gibt es eine Möglichkeit der sanften Hilfe?

Das Reizdarmsyndrom ist eine nicht zu unterschätzende Erkrankung. Die wenigsten Erkrankungen werden diagnostiziert, weil die meisten Betroffenen nicht zum Arzt gehen. Auch in der heutigen Zeit gehören der Reizdarm und Verdauungsproblematiken noch zu den häufigsten Tabuthemen.

Ein Reizdarmsyndrom ist in der Regel gutartig. Es äußert sich durch einen häufigen Wechsel zwischen Verstopfung und Durchfall, kolikartige Blähungen, Übelkeit, Appetitlosigkeit, unzureichende Stuhlentleerung und Spannungsgefühle im Bauchraum. Die Beschwerden können wechseln, einzeln oder kombiniert auftreten. Die meisten Erkrankten stehen unter psychischem Stress oder bemerken die ersten Symptome nach einer Antibiotikumbehandlung. Antibiotika können die Besiedelung der Darmflora verändern, wichtige Darmbakterien reduzieren und somit unerwünschten Keimen und Bakterien Vorlauf gewähren.

Gibt es Hilfe beim Reizdarmsyndrom?

In jedem Fall sollte ein Arzt aufgesucht werden, der eine Ausschlussdiagnostik durchführt. Bösartige Darmerkrankungen müssen ausgeschlossen werden. Danach sollte eine Analyse der vorhandenen Darmbakterien mithilfe einer Stuhlprobe durchgeführt werden. Sollte die Darmflora im Ungleichgewicht sein, kann mit Hilfe von erneuter Bakterienansiedlung und evtl. durch eine Nahrungsumstellung Abhilfe geschaffen werden. Es ist zudem wichtig, dass Betroffene sich über die eigenen Ernährungsgewohnheiten im Klaren werden. Ein Ernährungstagebuch ist empfehlenswert. Nur so kann erkannt werden, welche Nahrungsmittel evtl. nicht vertragen werden und ob zusätzlich eine Nahrungsmittelunverträglichkeit vorliegt. Nicht selten treten Glutenunverträglichkeiten (Zöliakie) erst mit fortschreitendem Alter auf. Man sollte daher nicht nur notieren, welche Nahrungsmittel man zu sich nimmt, sondern auch, wie man sich danach fühlt.

Entspannung ist wichtig

Das gesamte Magen-Darm-System ist mit dem zentralen Nervensystem verbunden. Bei Betroffenen, die unter Stress stehen, kann es daher zu Irritationen im Verdauungsablauf kommen. Entspannungstechniken wie Yoga und Tai Chi können eine langfristige Besserung der Symptome bringen. In den meisten Fällen ernähren sich Menschen, die unter Stress stehen, nicht ausgewogen. Die Mahlzeiten werden hektisch eingenommen, oft nicht lang genug gekaut. Fast Food hat einen hohen Stellenwert und wird begleitet durch überhöhten Konsum von Koffein, Alkohol und Zigaretten. Durch eine derartige Ernährung wird das gesamte Verdauungssystem durcheinandergebracht. Entspannungstechniken können erfolgreich dabei behilflich sein, wieder ein Gleichgewicht zu erreichen und zukünftige Stresssituationen besser zu verarbeiten. Sollten Blähungen und Gasentwicklungen zu den Hauptsymptomen gehören, kann ein Verzicht auf blähende Nahrungsmittel eine zusätzliche Hilfe sein. Nicht selten werden Beruhigungsmittel und Antidepressiva verordnet, die den Stressabbau unterstützen sollen. Entspannungstechniken können bei einem Reizdarm  behilflich sein, auf diese Medikamentengabe im Laufe der Zeit verzichten zu können. Pfefferminz- und Melissenölgaben haben ebenfalls erkennbare Erfolge beim Reizdarmsyndrom erzielt.

Foto © Stephanie Hofschlaeger /pixelio.de