Globuli für Gelenkschmerzen und Rheuma-Beschwerden

Das Interesse an der Homöopathie steigt ständig. Das ist kein Wunder, denn diese Therapie regt die Selbstheilungskräfte an und wirkt ganzheitlich sowie sanft. Auch bei Rücken- und Gelenkproblemen bieten die Kügelchen (Globuli) Unterstützung. Wie bei dieser Form der Naturheilkunde üblich, gibt es für jedes Leiden mehrere Mittel. Welches passt, hängt von den individuellen Beschwerden des Patienten ab. Die Präparate sind in der Apotheke unter ihrem wissenschaftlichen Namen erhältlich.

Die Wirkstoffe in homöopathischen Medikamenten entstammen alle der Natur. Genutzt werden vor allem pflanzliche, aber auch tierische sowie mineralische Substanzen. Bei der Herstellung werden sie immer wieder verdünnt und verschüttelt, was ihre Wirkung verstärkt. Der Fachmann spricht von Potenzieren.

Das Ergebnis sind Wirkstärken (Potenzen) wie D 6 oder D 12. Homöopathische Mittel werden in der Apotheke meist als Streukügelchen, also Globuli, angeboten. Diese bestehen aus Zucker, auf den die Tropfen mit dem verdünnten Wirkstoff aufgebracht wurden. Man lässt sie im Mund zergehen, damit die Schleimhaut die Arznei aufnehmen kann. Zur Verfügung stehen aber auch Tabletten oder Flüssigkeiten.

ARTHRITIS

  • Bei Arthritis, also rheumatischen, entzündlichen Beschwerden, werden homöopathische Mittel begleitend zur ärztlichen Behandlung eingesetzt. So helfen Bienen-Wirkstoffe in Apis mellifica D 6, wenn ein Gelenk angeschwollen ist und empfindlich auf Berührung reagiert.
  • Ist es dagegen lediglich heiß und tiefrot, aber kaum geschwollen, bietet sich die Zaunrübe Bryonia dioica D 6 an. Typisch sind in diesem Fall akute, reißende Schmerzen bei der kleinsten Bewegung, die sich durch starken Druck bessern. Man nimmt von beiden Mitteln jeweils am 1. Tag stündlich, am 2. Tag alle zwei Stunden und danach dreimal täglich je 5 Globuli.
  • Fühlt sich das betroffene Körperglied schwer und zerschlagen an, bringt die Küchenschelle Pulsatilla pratensis D 6 Linderung. Die Dosis beträgt dreimal täglich 5 Globuli.

ARTHROSE

  • Verursachen Gelenke ziehende Schmerzen und knacken bei Bewegungen oft, sollte man den Giftsumach Rhus toxicodendron D 12 testen. Sinnvoll sind zweimal täglich 5 Globuli.
  • Gönnen einem Beschwerden in Zehen und Fingern keine Ruhe, sind sie warm und berührungsempfindlich, ist Christophskraut Actaea spicata D 6 richtig (dreimal täglich 5 Globuli).
  • Sind die Gelenke dagegen in Knie und Hüfte abgenutzt, nicht mehr beweglich und tun oft weh, hilft die Afrikanische Teufelskralle Harpagophytum D 6. Ratsame Dosierung: dreimal täglich 5 Globuli. Zusätzlich kann man die betroffenen Stellen auch mit Harpagophytum als Salbe einreiben.

WIRBELSÄULE

  • Plagt Sie z. B. in Stress- Situationen oder nach häufigem langem Sitzen der ganze Rücken, kann man zur Brechnuss Nux vomica D 6 greifen. Diese Beschwerden strahlen meist bis in die Beine aus.
  • Fühlt sich jedoch die obere Wirbelsäule steif und verhärtet an, hilft die Traubensilberkerze Cimicifuga racemosa D 6. Häufig quälen diese Patienten zudem krampfartige Schmerzen im Rücken.
  • Ist die Halswirbelsäule wie verrenkt, dann nimmt man am besten die Rotwurzel Lachnanthes tinctoria D 6. Einem dumpfen, wandernden Schmerz im unteren Rücken lässt sich mit der Rosskastanie Aesculus hippocastanum D 6 beikommen. Für alle gilt: je dreimal täglich 5 Globuli einnehmen.

HULTER-ARM-SCHMERZEN

  • Sitzt die Pein eher in der rechten Schulter-Nacken-Region und strahlt von hier aus, hilft die Blutwurz Sanguinaria canadensis D 6: dreimal täglich 5 Globuli nehmen. Dieses Mittel passt ebenfalls, wenn es zusätzlich häufig zu migräneartigen Kopfschmerzen kommt.
  • Sind die Beschwerden aber Folge einer ungesunden Lebensweise, z. B. mit zu viel Tabak oder Alkohol, ist Mutterkorn Secale cornutum D 6 empfehlenswert. Hier bringt Kälte Besserung, Wärme tut nicht gut. Oft haben die Patienten auch eine blasse, bläulich verfärbte Haut.
  • Hat man in der linken Schulter-Arm-Partie reißende, stechende Schmerzen und bessern sie sich bei langsamen Bewegungen, ist Eisen in Form von Ferrum metallicum D 6 die richtige Wahl. Dreimal täglich eine Tablette schlucken.

KARPALTUNNEL-SYNDROM

  • Die ziehenden Schmerzen sind bis in den Arm oder die Hände zu spüren? Die Finger fühlen sich oft taub an, Wärme bringt Linderung? Bei Nässe verstärken sich die Beschwerden? In dem Fall handelt es sich oft um ein Karpaltunnel-Syndrom, das sich mit Rhus toxicodendron D 12 (zweimal täglich 5 Globuli) behandeln lässt.
  • Sind die Beschwerden im Arm bis in die Hand jedoch eine Folge von Nervenschäden, etwa nach einem Bandscheiben-Vorfall oder einer Verletzung, greift man zu Johanniskraut, Hypericum perforatum D 6: dreimal täglich 5 Globuli. Typisch ist dabei, dass verschiedene Missempfindungen wechseln, etwa ein Gefühl von Kälte oder Schmerzen, wie wenn man einen Stromschlag erhält.

TENNISARM

  • Ursache für einen Tennisarm ist eine Reizung der Sehne, weil sie überlastet ist. Geht dies mit eingeschränkter Beweglichkeit einher, einem Gefühl, als könne man den Arm nicht ganz ausstrecken, dann hilft die Weinraute Ruta graveolens D 6 mit dreimal täglich 5 Globuli.
  • Bei Spannungsgefühlen aufgrund einer Sehnen-Verkürzung und Schmerzen vor allem nachts eignet sich Causticum D 6, auch Ätzkalk genannt, besser. Man nimmt dreimal täglich 5 Globuli.
  • Eine chronische Sehnenscheiden-Entzündung, wie sie nach langer einseitiger Belastung auftritt, spricht dagegen sehr gut auf die homöopathische Fluss-Säure Acidum hydrofluoricum D 12 an. Zweimal täglich 5 Globuli nehmen. Charakteristisch für diese Form des Leidens ist, dass es sich bei schwülem Wetter verschlimmert, durch Kühlen und Herumgehen verbessert.

ISCHIAS/HEXENSCHUSS

  • Treten heftige Rückenschmerzen infolge von Nässe oder Unterkühlung auf, ist Dulcamara D 6 richtig, der Bittersüße Nachtschatten oder kurz Bittersüß. Durch Kälte haben sich die Muskeln im Rücken verkrampft. Man kann sich kaum noch rühren.
  • Sorgt Ärger dafür, dass sich das Rückgrat verspannt hat, sollte man die vielseitige Bryonia dioica D 6 nutzen. Sie wirkt auch, wenn Ihnen eine ungeschickte Bewegung “ins Kreuz gefahren” ist. Erleichterung bringt es zudem, auf die empfindliche Stelle zu drücken.
  • Bei stechenden Schmerzen und Kribbeln oder Taubheitsgefühlen auf der Haut hilft Nux vomica D 6. Man nimmt von allen drei Mitteln am ersten Tag stündlich, am zweiten Tag alle zwei Stunden und danach dreimal täglich je 5 Globuli.
  • Der akute Hexenschuss lässt sich mit einer Kombination der letzten beiden Mittel lindern. Anwendung: Man schluckt im Wechsel jeweils 5 Globuli; am ersten Tag stündlich, am zweiten Tag zweistündlich und ab dem dritten Tag dreimal täglich. So lange anwenden, bis die Beschwerden deutlich besser sind.